Am nächsten Tag bezieht ihr ein großes Brett oder ein Backblech mit Alufolie und sucht schon mal die Küchenmaschine oder den Zerkleinerer. Bestückt die Küchenmaschine mit einer kleinen Reibe, wir müssen jetzt gleich Brösel herstellen.
Zerbrecht das Bisquit in handliche Stücke und zerreibt sie in der Küchenmaschine oder im Zerkleinerer zu feinen Bröseln. Am besten geht das in mehreren Arbeitsschritten. Füllt die Brösel in eine Schüssel um.
Danach reibt ihr die Walnüsse und gebt die geriebenen Nüsse zu den Bisquitbröseln in die Schüssel. Mischt beides sorgfältig durch.
Jetzt gießt ihr erstmal ca. 400 ml des Likörs über die Brösel. Rührt alles gut um und jetzt gebt ihr vorsichtig unter Rühren immer ein bißchen mehr Likör dazu. Prüft die Masse darauf, ob sie anfängt zu kleben. Sie darf nicht mehr bröselig sein, aber auch nicht watschelnass! Wenn ihr euch unsicher seid, nehmt einen TL der Masse und versucht, eine Kugel zu formen. Wenn es klappt, ist die Masse richtig! ;-)
Es hängt immer von der Restfeuchtigkeit im Bisquit oder den Nüssen ab, aber ich habe noch nie die ganzen 500 ml gebraucht.
Jetzt nochmal in Ruhe: *nehmt ca. einen TL der Masse (nicht hoch voll!) und rollt ihn zwischen den Händen zu einer Kugel. Die setzt ihr auf das mit Alufolie bespannte Brett.*
Ab * noch etwa 89mal wiederholen. Dabei solltet ihr darauf achten, dass die Kugeln nicht nach und nach größer werden. Alle 2-3 Kugeln wasche ich die Hände kalt ab (und trockne sie ab), dann rollen sich die Kugeln leichter.
Manchmal ist es mittendrin notwendig, noch etwas Likör nachzugießen, der Teig wird schnell trocken. Also trinkt mal nicht begeistert den Rest aus, sondern hebt euch noch ein bißchen auf.
Wenn ihr mit den Kugeln fertig seid, es müssten rund 90 Stück geworden sein, geht's an die Glasur.
Dafür braucht ihr einen kleinen (!)Topf mit Wasser und eine kleine Schüssel die da rein passt, ohne reinzufallen. Am besten ist es, wenn die Schüssel das Wasser im Topf gar nicht berührt und den Topf gut verschließt, damit auch ja kein Wassertropfen in die Schokolade kommen kann! Sonst ist Ende mit der Glasur, bevor die erste Kugel drin ist. DANN WIRD DIE SCHOKOLADE KLUMPIG UND ES GIBT KEINE RETTUNG! ABSOLUT KEINE AUßER WEGWERFEN UND NEU MACHEN!
Die Schüssel und der Topf müssen klein sein, damit ihr einen einigermaßen hohen Stand Schokolade hinbekommt, dann klappts auch gleich mit dem Tauchen leichter.
Hackt die weiße Kuvertüre in kleine Stücke und gebt sie mit 25 g Palmin (Kokosfett) in die kleine (!) Schüssel. Schaltet den Herd auf mittlere Hitze und lasst das Wasser heiß werden. Für die Schokolade ist es besser, wenn das Wasser nicht zu heiß wird, aber schmelzen können muss sie schon. Probiert es einfach aus und immer schön rühren, dann geht es schneller. Man nennt das übrigens "schmelzen im Wasserbad".
Wenn die Schokolade geschmolzen ist und sich schön homogen mit dem Palmin vermischt hat, stellt ihr euch die Schüssel mitsamt ihrem Wasserbad in die Nähe der Kugeln.
Gleichzeitig stelle ich schon mal eine Tüte dunkle Kuvertüre von Dr. Oetker in eine Schüssel mit heißem Wasser. Für die paar dunklen Streifen reicht das dicke aus. Wer es kann, kann auch selber Schokolade hacken, schmelzen und in einer kleinen Papiertüte bereitstellen, aber ich würde es erstmal mit der Fertiglösung probieren.
Jetzt schnappt ihr euch zwei Gabeln. Man kann auch Profiwerkzeug zum Pralinentauchen benutzen, aber meine ersten 300 Kugeln habe ich ganz locker mit zwei Gabeln getaucht, das hat genauso geklappt.
Jetzt legt ihr eine Kugel in die flüssige Schokolade, bewegt sie ein bißchen hin und her, bis die Kugel gleichmäßig überzogen ist. Dann hebt ihr sie mit den zwei Gabeln oder auch nur auf einer raus, lasst die überflüssige Schokolade ablaufen und setzt die Praline wieder auf das mit Alufolie überzogene Blech/ Brett.
Jetzt kommt Fleißarbeit, 90 Kugeln wollen ein Schokobad nehmen. Viel Erfolg, aber wenn es euch tröstet, ihr werdet mit jeder Kugel besser!
Jetzt kommt der Einsatz für Dr. Oetkers dunkle Kuvertüre. Schneidet eine Ecke der Tüte ganz haarscharf ab, so dass ihr die dunkle Kuvertüre in gaaaanz dünnem Strahl rausdrücken könnt! Übt das am besten kurz auf Backpapier.
Jetzt nehmt ihr euch höchstens (!) zwei Reihen Kugeln vor und spritzt mit gleichmäßigen Bewegungen parallele Schokolinien drauf. Das kann man gut immer über zwei nebeneinander liegende Kugeln machen.
Nehmt euch dann das Holzspießchen und zieht in rechtem Winkel zu den dunklen Schokolinien Linien durch die dunklen Streifen. Damit zieht ihr die dunkle Schokolade in den weißen Hintergrund und das typische Schokomuster entsteht. Nur Mut, das macht total Spaß. Und ihr werdet sehen, dem einzigen, dem auffällt, das keine Praline aussieht, wie die anderen, seid ihr. Für jeden anderen sehen die alle gleich perfekt aus! ;-)
Wenn ihr euch mit dem Holzspieß ausgetobt habt, müssen die Pralinen fest werden. Ich bringe sie dafür in den Keller, da haben sie es kühl genug. Der Kühlschrank ist definitiv zu kalt, die Pralinen würden stumpf, wenn ihr sie wieder raussholt!! Die Pralinen bleiben später auch im Keller, ich hole immer nur die Menge hoch, die ich brauche.